Turtle Show
23.9. bis 4.11.2000
Simone Decker
Aufgrund eines Fluches, der über sie ausgesprochen war,
verloren die
Götter einst ihre Jugend. Klagend baten sie den Urgott
Visnu um Rat. Allein der
Nektartrank namens "Todlosigkeit" könne Abhilfe
schaffen, erklärte Visnu, aber dieser Trank sei nur aus
dem Milchozean zu gewinnen, der die Welt umgab.
Für die Quirlung des weißen Meeres seien sie jedoch
auf die Unterstützung ihrer Widersacher, der Dämonen
angewiesen; so vereinbarten sie einen Stillstand
des Streites bis zum Ende der Quirlaktion.
Gemeinsam entwurzelten Götter und Dämonen einen
Berg, schleppten ihn zum Ufer des Milchmeers, in dessen Mitte
er dann von Visnus Tragvogel geworfen wurde. Der Berg sollte
als Quirlstock dienen. Als Quirlstrick wurde eine Schlange
um den Berg gewunden, und indem die Götter an dem einen,
die Dämonen
am anderen Ende der Schlange abwechselnd zogen, versetzten
sie den Berg
in Rotation. Da jedoch der Berg ohne Stütze war, sank
er nach unten weg.
Da nahm Visnu die Gestalt einer Schildkröte an, tauchte
in den Milchozean hinab und nahm den Berg auf seinen Rückenpanzer,
um so die Fortsetzung der Quirlung zu ermöglichen.
Plötzlich erschien ein grausiges Gift auf dem Milchmeer
und drohte,
die Welt zu zersetzen; da vernichtete der Urgott Siva das
Gift, indem er es trank.
Als die festen und flüssigen Bestandteile der Milch sich
im Verlauf der Quirlung trennten, kamen 13 Schätze ans
Licht, darunter ein Arzt, dessen Hand
das Gefäß mit dem Todlosigkeitstrank haltend, den
die Götter brauchten,
um ihre ewige Jugend zu erhalten. (Nach Bhag-Pur 8,6-8)
So oder so ähnlich ließe sich auch der Produktionsablauf
für die "TURTLE SHOW" von Simone Decker beschreiben,
zu deren Eröffnung Sie am Samstag, den 23.9., von 18
bis 22 Uhr herzlich in die Förderkoje eingeladen sind.
Ausstellungen (Auswahl):
1998 "To be expected", Casino Luxembourg, Forum
d'art contemporain (E); 1998 "8x8x8", Frankfurter
Kunstverein, Frankfurt/M; 1999 "Chewing and folding in
Venice", 48. Biennale Venedig, Beitrag für Luxemburg
(E); Liechtensteinische Staatliche Kunstsammlung, Vaduz, Liechtenstein
(E); 2000 "Transfert", Biel; 2000 "storm centres",
Watou, Belgien; 2000 "Airair", Grimaldi Forum, Monaco;
2000 "Re-Search", Brugge (E) |
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